So da ist er, der zweite Eintrag aus dem Land, 10 130Km von Zuhause entfernt. Seit genau einem Monat bin ich nun hier. Routine ist trotzdem keineswegs eingekehrt, zur Zeit haben wir Ferien, eigentlich Feiertage (65 gibt es in Indien davon!! In Hessen sind es dieses Jahr 10)- Durga Puja Ferien. Durga Puja, das ist das hochgelobte, recht eindrucksvolle Fest, das, wie ich nun schon öfter gehört habe, mit unserem Weihnachten verglichen werden kann und am grössten und eindrucksvollsten in Kalkutta gefeiert wird. Nein, es gibt keine Schokoweihnachtsmänner, keine geschmückten Weihnachtsbäume, dafür jede Menge Lichter an anderen Bäumen, geschmückte Straßen, strahlende, feiernde, tanzende, aufgeregte Menschen. Auch Geschenke, meist aber nur in Form von Kleidung, werden freudig verteilt und es gibt jede Menge, in Zuckersirup getränkte, klebrige Süßigkeiten. Sehr zu empfehlen. Aber das wichtigste bei dieser Puja sind die eindrucksvollen, detailreichen Statuen, die immer wieder die gleichen Götter zeigen. In der Mitte Durga, die Göttin der Vollkommenheit, der Kraft, des Wissens, des Handelns und der Weisheit, um sie herum, ihr helfend, die unten abgebildeten Dämonen zu besiegen, ihre vier Kinder. Diese wundervollen Gebilde, werden in riesigen Tempeln präsentiert, die auch nur für die Zeit der Puja aufgebaut werden. Jeder Ortsteil baut sein eigenes Pandal auf, an dem dann 4 Tage lang gebetet, geopfert, Musik gemacht, gegessen und gespielt wird. Das eigentliche Fest streckt sich über 5 Tage, wobei der 5. der Tag ist, auf den alle hinfiebern. Der Tag an dem die liebevoll und in, schätzungsweise wochen- oder sogar monatelanger Arbeit errichteten, Götterstatuen von jungen Männern, unter den Blicken von hunderten Menschen, wilden Trommelklängen und Tänzen, in den heiligen Ganges geworfen werden. Zwei mal waren wir in Kalkutta um die Pandals zu besichtigen, einmal bei Nacht. Bisher habe ich Kalkutta immer nur als laut und nervraubend empfunden, doch an diesem einen Abend, war Kalkutta wie verwandelt, Pandal reihte sich an Pandal, die Leute waren fröhlich, die Straßen voll, ich habe die sonst vorhandene Aggressivität nirgends gesehen, was natürlich auch daran liegen kann, dass mich die ganzen Lichter so in ihren Bann gezogen - verzaubert haben, aber ich glaube es war Durga.
Kalkutta
Mankundu - Umzug zum Ganges
kurz vorm Bad im Ganges
Am letzten Schultag, als ich morgens in Lalkuthi ankam, saß Gopal, einer meiner Schüler, vor seiner Hütte, sein Fuß war verbunden und er konnte nicht laufen. Nach langem Hin und Her (es war noch niemand zum Übersetzen da) erfuhr ich, dass er, beim Drachen steigen lassen in eine zerbrochene Flasche getreten war. Die Wunde war mit dreckigem, blutigem Verband bedeckt.. Als ich Gopal bat, den Verband amzunehmen, sah ich den tiefen Schnitt, der immernoch offen stand. Nachdem ich die Wunde mit Hilfe der Mutter und dem First-Aid-Kit der Schule behandelt und verbunden hatte, wurde mir unglaublich schwindlig und schlecht und nachdem ich eine halbe Stunde auf dem Boden der Schule gelegen hatte fuhr ich heim. 2 Tage später kam ich mit Tapas zurück, ich wollte, dass ein Arzt sich die Wunde anschaute, als wir ankamen erfuhren wir, dass schon bevor ich 2 Tage vorher die Wunde behandelt hatte, ein Arzt Gopal bahandelt hatte (ich hatte nur den dreckigen, schlecht gebundenen Verband im Kopf). Wir fuhren dann mit Gopal zu dritt auf Tapas Motorrad ins Hospital in Chandannagar. Im Krankenhaus, eine Einrichtung, die mir wirklich Angst gemacht hat, (alles war dreckig, bei den Behandlungen gab es immer etliche Zuschauer) wurde gesagt, dass es zu spät sei die Wunde zu nähen, es gab Medizin, mir wurde der Arzt vorgestellt, der immer die Medicalcamps von Human Wave leitet und wir fuhren zurück nach Mankundu, ich brachte Gopal mit dem Zug zurück nach Lalkuthi, die nächsten 3 Tage fuhren Richard und ich jeden Morgen in die Slums um Gopals Wunde neu zu verbinden und ihm einzutrichtern, dass er nicht herum rennen sollte, er hat sich nie dran gehalten, was ich sehr gut verstehen kann. In den kleinen Hütten, haben die Kinder keine Beschäftigungsmöglichkeit und ihr einziger Zeitvertreib besteht darin, draußen auf dem Bahnsteig herumzutollen. Am 2. Tag brachte eine Mutter ihr Kind zu uns, damit wir es ebenfalls verarzteten, wir taten unser Bestes um den Zeh mit dem abgerissenen Zehennagel zu säubern und zu verbinden. Gopals Laune und auch der Schnitt wurden von Tag zu Tag besser und so brauchten wir nach 3 neuen Verbänden und jeder Menge Detol nicht mehr nach Lalkuthi zu fahren.
Ich möchte noch kurz etwas über Mankundu erzählen, meine kleine neue Stadt kurz vorstellen. Es leben ungefähr 1500 Menschen hier, mittlerweile kennen uns die meisten und ich fühle mich wirklich wohl, da man nicht mehr ständig angestarrt sondern einfach freundlich begrüßt wird. Es gibt viele kleine Lädchen, eine Bahnstation und eigentlich bekommt man alles, was man braucht - und nicht braucht. Direkt angrenzend an Mankundu, getrennt durch eine kleinen Hügel, wegen dem die Rikschafahrer immer absteigen und schieben und ziehen müssen, liegt Chandannagar, diese Stadt hat ungefähr 160 000 Einwohner (Darmstadt lässt grüßen) und es gibt ein paar “richtige“ Geschäfte und sogar einen Supermarkt, ein Kino (nur bengalisprachige Filme – ich war trotzdem schon mal dort, mit Mimi als Übersetzerin), Busse und jede Menge Menschen, die uns nicht kennen und daher wieder ziemlich erstaunt über unsere Anwesenheit sind und dies mit unverhohlenen Blicken und was ihnen noch so in den Sinn kommt, die ganze Zeit, äußern.
Liebste Grüße, genießt den ersten Schnee und schickt ein bisschen was davon rüber, hier ist es immer noch unglaublich heiß.
Ich bin angekommen in Indien, zumindest körperlich vollständig und auch langsam komplett... Das erste was ich, morgens am 21. September um 8:10, in Indien sehe ist der Flughafen in Kalkutta, winzig ist er und es hängt irgendeine Werbung herum, unten rechts in der Ecke steht etwas auf deutsch. Schnell wird unser Visum kontrolliert, Stempel drauf und schon stehen wir draußen, ich sehe eine Masse von Indern und mittendrin unübersehbar, so wie wir es die nächsten Monate sein werden, ein weißer Mensch. Joanna! Das war ja leichter als gedacht. Wir steigen in ein vorher organisiertes Taxi (Danke Joanna!), nicht ohne, dass uns drei kleine Jungs unsere Koffer vom Trolley reißen wollen, „Some english coins, Madam?“, wir versuchen sie weitgehend zu ignorieren, dieser zerbrechliche Junge, der mir bis zum Bauchnabel geht, will doch nicht wirklich versuchen meine beiden zusammen mehr als 30kg wiegenden Gepäckstücke ins Taxi zu hiefen? Und ab geht’s durch die indischen Straßen Richtung Mankundu. Joanna erzählt viel und ich versuche so viel wie möglich in mir aufzusaugen, meine Gedanken schweifen ab zu meinem, jetzt so weit entfernt scheinenden Abschied am Frankfurter Flughafen, das soll wirklich erst gestern gewesen sein? Joannas Erzählung wird ab und zu durch einen kleinen Aufschrei meinerseits, ausgelöst durch die draufgängerische, indische Fahrweise, unterbrochen. Die Landschaft rast nur so an uns vorbei, ich bin trotz des verschlafenen Flug von Dubai nach Kalkutta eigentlich viel zu müde, dennoch nehme ich unglaublich viel war, die Hitze, ich schwitze, wie noch nie in meinem Leben, die Landschaft, die sich innerhalb von Sekunden abwechselt mit Müllbergen am Straßenrand und Häusern, die Gerüche, die erst Hunger aufkommen lassen und 2 Meter weiter den Magen umdrehen, die staubiggrauen Straßen und im Gegensatz dazu die ungemeine Farbenvielfalt, der Gegenverkehr, der nicht selten erst kurz vor unserem Auto ausweicht, oder sind wir es, die ausweichen müssten? Einer tut es auf jeden Fall immer, wir kommen unfallfrei in Mankundu an. Tapas ist zuhause, wir stellen uns kurz vor, ein Schild mit der Aufschrift: "Welcome Richard and Keira" begrüßt uns freundlich. Das wars auch schon. Wir sind wieder mit Joanna alleine, es gibt Chai und Kekse und wir erhalten weitere Informationen. Wir wohnen gar nicht in diesem Haus, sondern in einem anderen, ungefähr 200 Meter weiter um die Ecke. Ui ein eigenes Haus, ein paar Stunden in Indien und wir haben ein eigenes Haus! Unser Haus ist ohne Anstrich und mit blauen Fenstern, die Toilette funktionier nicht (in 2 Tagen wieder, laut Tapas) und unten ist das 2. Office von Human Wave stationiert. Es ist ziemlich dreckig, aber ich mag es. Wir schauen uns erst Richards und dann mein Zimmer an, dank unseren Vorgängern gibt es hier Fernseher und Kühlschrank. Da es nur oben eine Klimaanlage gibt, entscheiden wir, dass Richard erstmal mit oben schläft, die Hitze ist wirklich erdrückend und der Schweiß rinnt, das habe ich mir trotz aller Prophezeiungen bezüglich des Wetters anders vorgestellt. Obwohl ich am liebsten nur schlafen würde, kann ich es, im Gegensatz zu meinen beiden Mitzimmerbewohnern, Joanna wird die nächsten Tage mit uns hier verbringen, bevor sie nach 10 Monaten Freiwilligendienst nachhause zurückkehren wird, nicht. Und dann gibt es auch schon Mittagessen. Uns wurde nicht zu viel versprochen mit Rathna als Superköchin! Wir essen zu dritt, etwas an das man sich wohl gewöhnen muss, meistens werde ich mit Richard alleine, manchmal noch mit Tunka dem 10jährigen Sohn, aber eher weniger mit Rathna oder Mimi, der 20jährigen Tochter, zusammen essen.
Die nächsten Tage mit Joanna vergehen schnell und immernoch wie in Trance, alles ist so neu und berauschend, so schnell wird sich dieser Zustand glaube ich nicht ändern. Es gibt Palmen und während wir abends zu dritt auf der Dachterasse sitzen und schöne Gespräche führen, erfahren wir, dass hier manchmal sogar Affen rumturnen, wie herrlich, wir sind angekommen. Indien - ich kann es nicht glauben.
Die nächsten Tage vergehen schnell, wir fahren nach Kalkutta, mehrmals, lernen diese bunte, aufwühlende, in sich so unterschiedliche Stadt und auch die vollgestopften Züge kennen. Zum ersten mal fühle ich mich wirklich unwohl, ich schaue mich im Zug um und merke, dass fast alle sich im Zug befindenden Augenpaare uns anschauen, nein sie schauen eigentlich nicht, sie starren. Ich kann so oft weg und wieder hinschauen, sie hören damit nicht auf. Nach 3, oder waren es 4 aufregende Tage verabschieden wir Joanna morgens um 6 am Flughafen in Kalkutta. Tschüss, danke für den guten Start und viel, viel, viel Spaß zuhause!
Ich fühle mich wohl bei Tapas und seiner Familie, das Essen schmeckt immernoch meistens vorzüglich und bis jetzt hat er immer ein offenes Ohr, wenn wir Fragen oder Probleme (hatten wir eigentlich noch nicht wirklich) haben. Oh doch, nach drei Tagen haben wir gefragt, wie es denn nun mit unserer Toilette aussieht und er meinte, jaja am Mittwoch. Als wir dann vor ein paar Tagen nochmal nachgefragt haben, hieß es noch 3 Tage... na das kann ja heiter werden.
Am Montag den 27. September haben wir mit der Arbeit angefangen. Joanna hatte uns schon einmal mit nach Lalkuthi genommen, so kannten wir den Weg und machten uns morgens um kurz nach 6, auf unseren Fahrrädern, auf nach Lalkuthi, das sind die Slums in Mankundu, in denen Human Wave eine Schule aufgemacht hat, es ist sozusagen eine Schule vor der Schule, sie soll um ca 7 Uhr beginnen und geht bis 9:30 Uhr, später am Tag besuchen ein paar, aber nicht alle, der Kinder noch eine „richtige“ Schule. Für den Weg zu unserer Schule brauchen wir 10 bis 15 Minuten, schon um diese Uhrzeit gibt es erstaunlich viel zu sehen, zu hören und zu riechen. Hier wird Müll verbrannt (ein unglaublich unangenehmer Geruch) und da ein duftendes Frühstück zubereitet, da putzt jmd Zähne und da steht eine Kuh direkt daneben auf der Straße, da zieht jmd, was ein wirklich unausstehliches Geräusch, nicht nur morgens um viertel nach 6 ist, die Nase hoch und spuckt auf den Boden. Gut, dass ich nicht gefrühstückt habe. In Lalkuthi angekommen, schon jetzt etwas verschwitzt, stehen wir alleine vor der verschlossenen Schule. Wir finden eine Frau, die weiß, wo der Schlüssel ist und holen die berüchtigte Weckglocke von Joanna und Jasper hervor. Tadaaaa! Oder eher Klingeling. Wir laufen durchs Dorf: Schooooooooltime, get readyyyyyyyyy! Die ersten verschlafenen und teilweise schon recht wachen, frechen und gleichzeitig süßen Kindergesichter sowie die der Eltern beobachten uns bei unserem Treiben, sofort hab ich 2 Kinder an der Hand. Die ersten Lehrer tröpfeln ein und wir beginnen nach einer weiteren Runde mit der Glocke mit Händewaschen und Zähneputzen am Brunnen vor der Schule. Dauert ja länger als erwartet, gegen 20 nach 7 stehen wir in einem der beiden Schulräume und der Morgensport beginnt, da wir schon wieder verschwitzt sind, schauen wir erst mal zu, für die nächsten Tage überlegen wir uns ein Morgenrogramm. Nachdem die indische Nationalhymne mehr geschrien als gesungen wurde, begeben sich die Kinder in ihre Klassen. Es gibt insgesamt vier Stück, eine mit den ganz, ganz Kleinen, die bei uns noch niemals eine Schule von innen gesehen hätten, diese ist mit ungefähr 20 Kindern die größte, zwei mittlere Klassen mit 5 bis 10 Schülern und die der Ältesten (alle um die 11, 12 Jahre alt) mit 6 oder 7 Schülern. Richard und ich entscheiden, dass wir die ersten beiden Tage gemeinsam in der Klasse der Ältesten verbringen werden. Wir basteln Namensschilder, bevor jmd die passende Antwort auf sein Schild schreiben darf, muss ihm die richtige Frage von einem seiner Mitschüler gestellt werden (What's your name? Where are you from? What's your favourite colour?). Das klappt recht gut, bei verständigungsproblemen hilft uns Prasanta, der Lehrer dieser Klasse, sein Englisch ist recht gut und er übersetzt, soweit ich das nachvollziehen kann, ganz zuverlässig. Am Ende wird noch etwas gemalt und rumgealbert, die Kinder haben sichtlich Spaß und auch ich bin, trotz der Hitze in den einfachen Bambushütten, glücklich. Der Unterricht wird mit dem Verteilen von Keksen beendet, was dazu führte, als wir diesen Brauch noch nicht durchblickt hatten, dass Richard den Unterricht einmal frühzeitig beendete. Jedes Kind bekommt zwei und dann verschwinden die Kleinen nach und nach, nicht ohne noch „See you tomorrow! Thank youuuuu!“ zu quietschen. Am dritten Arbeitstag beschäftige ich mich mit den kleinsten der Kleinen, sie sind schätzungsweise zwischen zwei und vier Jahre alt. Jeden Tag, unmöglich zu überhören, schreien sie ihrer Lehrerin das englische, sowie das bengalische ABC und in selbigen Sprachen auch die Zahlen bis 50 nach. Außerdem rattern sie kleine Gedichte auf Englisch herunter -
Twinkle, twinkle, little star,
How I wonder what you are.
Up above the world so high,
Like a diamond in the sky.
Twinkle, twinkle, little star,
How I wonder what you are!
, sie können sie fast perfekt auswendig, selbst die ganz Kleinen. Als ich die beiden Lehrerinnen frage, ob die Kinder wissen, um was es in den Gedichten geht, verneinen sie, meine Idee fürs nächste mal: ihnen die Geschichte der Gedichte aufmalen und die Lehrer auf Bengali übersetzen zu lassen. Ansonsten verbringe ich den Vormittag damit gefühlte 100 Katzen und dreißig Blumen auf die kleinen Handtafeln der Kinder zu malen, ein Wort kann ich auch schon auf Bengli: Biral, es bedeutet Katze, was sonst. Die Lehrerinnen versuchen mir das bengalische ABC näher zubringen und ich lerne meinen Namen zu schreiben.
Heute hat Tapas uns mitgenommen zu einem anderen Human Wave Projekt hier in Mankundu, es ist ebenfalls eine Schule, das Projekt läuft schon länger, die räumlichen Begebenheiten sind angenehmer, es gibt ein Haus aus Stein, Schulbänke und Ventilatoren, einige Kinder tragen sogar Schuluniformen. Hier in der Gegend sind die Menschen nicht ganz so arm wie in Lalkuthi und das morgendliche Programm mit Glocke, Seife und Toothpowder ist laut Tapas nicht nötig, wir werden sehen. Die nächsten Monate werden Richard und ich uns aufteilen, sodass jeden morgen einer von uns in Lalkuthi und einer in Mankundu in der Schule mitunterrichtet. Der Plan für unsere Zeit hier sieht folgerndermaßen aus: Um 5:30 klingelt der Wecker, um 10 vor stehe ich auf, dusche und mache mich mit dem Fahrrad auf nach Lalkuthi, wenn es nach Mankundu geht, darf ich sogar bis 6:20 schlafen. Die Schule geht in beiden Einsatzstellen bis 9:30, dann fahre ich nachhause, es gibt Frühstück, Rathna macht uns zu Liebe Chai mit Toast, unfassbar süßer Marmelade, oder sagen wir Zuckerpampe und Omelette, normalerweise isst man in Indien morgens schon so herzhaft wie mittags und abends. Das werde ich in den nächsten Tagen auch mal versuchen, dann haben wir Pause bis zum Mittagessen um 14 Uhr, das immer aus Reis und vielen Schüsseln und Schüsselchen mit verschiedenen Leckereien besteht, manchmal vegetarisch, manchmal mit Hühnchen, Fisch oder Krabben und Ei. Nach dem Mittagessen machen wir Büroarbeit, bis ungefähr 17 Uhr, je nach dem was ansteht, oder stellen das angefangene Weihnachtskartenprojekt zu Ende, oder wir fahren nochmal in die Schule nach Mankundu, hier findet auch Nachmittagsunterricht statt. Gegen 8 Uhr gibt es Abendessen, Chapati und dazu wieder alle möglichen Zaubereien aus Rathnas Wunderküche.
Morgen ist Samstag, der 02.Oktober und wir feiern Gandhis Geburtstag, um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung und es geht voraussichtlich bis 16 Uhr.
Heute werden wir noch Plakate malen:
Be the change you want to see. M. Gandhi
Ich hoffe ihr konntet einen ersten Eindruck gewinnen, wenn etwas unverständlich oder unzusammenhängend ist, wisst ihr wie ich mich grade fühle, es sind so viele Informationen und Eindrücke, die grade auf mich einprasseln, aber scheut euch nicht zu fragen oder zu kommentieren, ich freue mich sehr über jegliche Rückmeldung.
Liebste Grüße aus dem Land der Farben nach Deutschland oder wo auf der Welt ihr euch im Moment befindet.. Eure Kiera